Lasst uns einen globalen Pakt der Solidarität aufbauen
für die Rechte der Migrant*innen und Geflüchtete
Der EU-Pakt zu Migration und Asyl, der kürzlich von der Europäischen Kommission (EK) in Brüssel (23. September) vorgestellt wurde, macht menschliche Migrationsbewegungen zu Verbrechen und Migrant*innen und Geflüchtete zu potentiellen Kriminellen, die identifiziert und im Falle einer Flucht verfolgt, inhaftiert und in die Herkunftsländer zurückgeschickt werden müssen, ungeachtet der Umstände, unter denen sie die EU-Grenzen erreicht haben.
Festung Europa der Grenzen und Orte ohne Rechte
Der Pakt wurde von EK-Vizepräsident Schinas mit einem „Haus mit drei Stockwerken“ verglichen:
1) Die externe Dimension, die sich auf verstärkte und spezifische Partnerschaften mit den Herkunfts- und Transitländern konzentriert und darauf abzielt, die Menschen in diesen Ländern zu halten und das Land mit „Zuckerbrot und Peitsche“ zur Rückübernahme derjenigen zu zwingen, die Europa erreichen können;
2) Die Verwaltung und Militarisierung der EU-Außengrenzen mit einer verstärkten FRONTEX und schnelleren „Auswahl“-Verfahren und Rückführungsmechanismen, um zu verhindern, dass Menschen einen Fuß nach Europa setzen, und
3) Ein so genannter „Solidaritäts“-Mechanismus, der das Konzept völlig verzerrt und eine Aufteilung der Verantwortlichkeiten zwischen den Staaten hinsichtlich der Durchführung von Maßnahmen zur Identifizierung und Kontrolle von Migrant*innen und Geflüchteten beinhaltet. Zu diesen Maßnahmen gehören die Einschränkung der Menschenrechte, die Unterdrückung an den Grenzen und die Verhinderung der Rettung auf See aus humanitärer Sicht – ohne jedoch in irgendeiner Weise die Grundrechte der Migrant*innen und Geflüchteten und ihrer Gemeinschaften anzuerkennen. Für sie gibt es keine Rechte und nicht einmal Solidarität. Weiterlesen →